25.05.2018 – Bremen

Bierologie erweitert den Horizont.

Als Beweis dürfte genügen, dass sie Tobi und mich – als überzeugte Hamburger – ganz entspannt nach Bremen hat fahren lassen.

Angekommen im Hotel gabs zum Abendessen „Bremer Spezialitäten“ – neben Fisch auch ein Becks, das es hier vor Ort sogar schaffte, gut trinkbar zu sein.

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Nach etwas Sightseeing ging es weiter zur Schüttinger Gasthausbrauerei.

Dort tobte um halb zehn bereits eine Art Ü40-Pur-Party mit ohrenbetäubender 90ies-Musik und lautem Gegröle.

Als eigene Biere waren Helles und Maibock im Angebot.

Wir suchten uns in den Räumen, die über einen Hinterhof zu erreichen sind und ein wenig an ein Kellerverlies erinnern, eine „ruhigere“Ecke und probierten den Maibock des Hauses.

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Wirklich überzeugend war er leider nicht (cremig-herb, erinnerte etwas an Salami mit Sahne). Dazu kam die erhebliche Lärmkulisse.

Wir machten uns also wieder auf den Weg – und fanden diesmal eine echte „Perle“.

Die „Craft Beer Bar“ bietet etwas Retro-Gemütlichkeit und vor allem 40(!) Biere vom Hahn kombiniert mit diversen gut gekühlten Flaschenbieren.

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Die Bar hatte draußen Vis-a-Vis der Wallanlagen etwa ein Dutzend Plätze und drinnen (inkl.. Stehplätze) etwa 60.

Also selbst,wenn der Laden randvoll wäre, bräuchten immer nur zwei das selbe Bier trinken.

Dazu bieten die großzügigen Toilettenbereiche Platz für über 10 % der Besucher zugleich.

Als wir an einem Freitagabend dort waren, waren dort insgesamt nur etwa 10 Gäste.

Einerseits schade und wohl geschäftlich bedenklich.

Andererseits konnten wir es uns umso gemütlicher machen und brauchten nie nennenswert auf das nächste Bier warten.

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Neben der Anzahl konnte sich auch der Geschmack der Biere sehen lassen.

Wir ließen uns z.B. das äußerst leckere „Electric India“ von BrewDog und „Dirty Bastard“ von Founders sowie den ebenfalls sehr leckeren „Spaghetti Western“ von Brew Fist und „Mout & Mocca“ von De Molen schmecken.

Um ein Uhr war allerdings „Zapfenstreich“ und wir wurden per Taxi – das bequem mit einem Knopf hinterm Tresen (aufgrund Rahmenvertrags der Bar mit einem Taxiunternehmen) gerufen wurde – zurück ins Hotel kutschiert.

Am nächsten Tag ging es zu den 5. Bremer Craft Beer Tagen auf dem Gelände der Union-Brauerei.

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Auf der gemütlichen historischen Anlage fanden sich im Hof Foodtrucks, die von exotischem über Burger bis „Handbrot“ für jeden Geschmack etwas boten.

Hier stand auch ein Craft Beer Stand mit Klappzelt, der Hamburger Craft Beer vom Hahn dabei hatte.

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Im überdachten Innenhof befanden sich die Stände vor allem von Bremer (Union, Braustolz) und Hamburger (Landgang, Ratsherrn) Craftbrauern, daneben ein Stand von Bremer Heimbrauern mit Bierabgabe gegen einen festen(!) Spendenbetrag, an dem es erwartungsgemäß ein sehr buntes Bierangebot gab.

Wir probierten hier das „Mützen Festbier“ (ein gut gelungenes Märzen) und „Polka“ (ein schön rundes und süffiges Mehrkorn-Landbier).

Auch einen großen Händler(?)-Stand gab es,a n dem z.B. Biere von Samuel Smith (UK) und Sudden Death (SH) ausgeschenkt wurden.

Die Highlights unter den Bieren waren für uns auf dieser Veranstaltung das o.g. „Polka“, „Mr.B“ (ein NEIPA) von Buddelship und das „Organic Cherry Ale“ von Samuel Smith.

Als es auf dem Festival gegen Abend voll wurde, zogen wir uns in die zur Union-Brauerei gehörende Gastwirtschaft/ Schankstube zurück.

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Hier gab es neben gutem und reichlichem Bar-Food auch eine Auswahl an Flaschenbieren (z.b. den sehr leckeren „Bienenstich“, einen Honigbock von Brew Age) und Fassbieren.

Sogar das hauseigene Oktoberfestbier „Goldener Oktober“war entgegen erster Aussagen nicht vergriffen.

Es wusste allerdings leider nur als Bierbowle mit Erdbeeren zu überzeugen.

Nach dem „Abendimbiss“ im Braugasthaus ging es zurück aufs Hotelzimmer, wo wir noch zwei Union-Biere aus des Flasche verkosteten.

Das „Bremer Hanseat 2.0“, ein Märzen, war ok, aber nicht überdurchschnittlich.

Das „Bremer BioStadt Bier“ ein Bio-Export, wusste schon deutlich besser zu gefallen.

Insgesamt ein – für uns Hamburger – überraschend erfolg- und genussreicher Ausflug zum kleinen Nachbarn an der Weser.

Und dabei haben wir sicherlich noch das eine oder andere ausgelassen.